Öffentliche Schwimmbäder:

Freibäder und Außenanlagen

Freibad Markneukirchen

Das 1908 eröffnete Rudolf-Thiele-Bad in der Sängerstadt arkneukirchen sollte nach der Schließung im Jahr 2011, aufgrund von maroden Anlagen und unzureichender Wasserqualität, komplett saniert werden. Eine kostengünstige, energieeffiziente Lösung, die eine optimale Wasserqualität garantiert, galt es zu realisieren. Nachdem der Wunsch nach einem Freibad durch die Bevölkerung von Markneukirchen und den angrenzenden Gebieten in den 2 Jahren der Schließung immens gewachsen ist, hat sich ein Förderverein gegründet und zusammen mit der Stadtverwaltung ein Konzept  erarbeitet, um die Sanierung des Bades zu realisieren.

In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und der Unfallkasse wurde der Beschluss gefasst, mit der Wintersteiner Schwimmbadtechnik GmbH & Co. KG die Sanierung zu planen.

Die Becken sollten auf Basis einer stahlarmierten Betonkonstruktion, im Bereich ab der Trittkante im Styroporsystem, saniert werden. Anschließend erfolgte eine Folienauskleidung. Wichtig für den Förderverein und die Bevölkerung war, dass die bestehenden Elemente des Bades, wie der 10-Meter-Turm und die Kinderrutsche, einbezogen werden und erhalten bleiben.

Im Juli 2013 konnte nach einer großartigen Spendenaktion seitens der Unternehmer, Vereine und Privatpersonen in Markneukirchen und Umgebung die Abtragung des alten Beckens beginnen. Bereits der erste Bagger machte das alte Becken dem Erdboden gleich.

Im neu geplanten Springer-, Schwimmer-, und Nichtschwimmerbecken wurde zunächst der Boden geebnet und mit Frostschutz verdichtet, bevor man die Stahlmatten als Unterkonstruktion installiert hat. Für den Aufbau der gesamten Beckenkörper wurden 100 Tonnen Bewährungsstahl verarbeitet. Bevor der Guss der Bodenplatte mit Beton erfolgen konnte, wurden bereits die Bodeneinbauteile (Bodenabläufe) eingesetzt und die entsprechende Verrohrung zum geplanten Technikhaus verlegt. Für den Aufbau der Beckenwände wurden anschließend ISOSTONE Styroporsteine (PSG Pumpen GmbH) im Verbund aufgebaut und ebenfalls mit Stahl armiert. Dieses System zeichnet sich durch eine besondere Isolierungswirkung und Flexibilität aus.

In Vorbereitung auf den Betonverguss der Schalsteine wurden alle weiteren Einbauteile (Einlaufdüsen, Breitmaulskimmer, etc.) eingesetzt. Das Einfüllen des Betons erfolgte mittels Betonmischwagen. Insgesamt wurden 400m² Beckenwände mit  dieser Bauweise hergestellt. Die Verrohrung mit PVC-Flex-System mit Anbindung zum Technikhaus wurde im Anschluss komplett hergestellt. 2,5 km Badewasserleitung wurden fachgerecht installiert.

Um die neuen Beckenkonstruktionen im typischen "Schwimmbadblau" erstrahlen zu lassen, wurden insgesamt 2000m² Schwimmbadfolie und der erforderliche Schutzvlies verlegt.

Nachdem das "Innenleben" des Beckens fertig gestellt war, galt es die Beckenumgänge aufzufüllen sowie die Wege und Aufenthaltsflächen fachgerecht mit 1700m² Pflaster zu versehen. Der Beckenkopf wurde als Abschluss zu den Beckenwänden mit insgesamt 520 gewölbten Beckenrandsteinen, die gleichzeitig als Handfasse dienen, abgedeckt.

Das Technikgebäude wurde mit u.g. Kernstücken der Wasseraufbereitung ausgestattet. Für die Chlorung des Wassers hat man sich für eine Calciumhypochloritdosierung entschieden. Hierfür wurden 3 Granudos 100 S4 (Werner Dosiertechnik) eingesetzt. Das System zeichnet sich durch eine reibungslose Dosierung aus dem Liefergebinde aus. Die pH-Wert-Korrektur ist ebenfalls inbegriffen. Für die Flockung wurde pro Kreislauf eine separate Dosierpumpe Flocdos (Werner Dosiertechnik) verwendet. Die automatische Mess- und Regeltechnik, separat für jeden Kreislauf, besteht aus dem Mehrkanalregler Topax DX und der Messtafel Easypool (Lutz-Jesco GmbH). Freies Chlor, Redoxspannung und pH-Wert können so automatisch und kontinuierlich gemessen und geregelt werden. Da für die Befüllung der Becken Bachwasser aus dem "Hetschenbach" verwendet wird, wurde eine automatische Vordesinfektion mit Natriumhypochlorit und ein Bachfilter installiert. Für das stark frequentierte Kombibecken wurde zusätzlich zur Standartfiltration nach DIN ein nachgeschalteter Aktivkohlefilter im Bypassystem eingesetzt.

Die Gesamtkosten für den Bau der Technik, der Becken, der Gebäude, der Sanierung der vorhandenen Toiletten, inkl. Erd- und Tiefbau sowie Elektroarbeiten betrugen: 1.400.000,00€.

Betreiber: Stadt Markneukirchen, Landkreis:        Vogtlandkreis

Ausstattung:

  • 1 Schwimmerbecken
  • 1 Nichtschwimmerbecken
  • 1 Springerbecken

Internet: www.thiele-bad.de


Technische Ausstattung:

  • B4 Sandfilterbehälter Taunus D1800 inkl. 5-Wegeschaltfilter (Astral Pool)
  • 1 Aktivkohlefilter D800 (Astral Pool)
  • 1 Bachfilter Goslar D1050 (Behncke GmbH)
  • 1 Filterpumpe Badu Resort 100 (Speck Pumpen)
  • 3 Filterpumpen Badu Resort 70 (Speck Pumpen)
  • 2 Filterpumpen Badu Resort 60 (Speck Pumpen)
  • 3 Frequenzumrichter (Behncke GmbH)
  • 1 Spülluftgebläse (Becker GmbH)
  • 3 Granudos 100 S4 (Werner Dosiertechnik)
  • Mess- und Regeltechnik (Lutz Jesco)

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